Skulptur „Der heilige Christophorus“

Kurzbeschreibung

Antanas Kmieliauskas, Schöpfer der Skulptur „Der heilige Christophorus“, studierte zu einer Zeit, in der schöpferische Arbeit zum religiösen Thema sogar die Freiheit kosten konnte. Er behielt die Skulptur für sich, aber trotzdem musste er dafür bezahlen: Er wurde aus dem Künstlerverband ausgeschlossen.

Trotz der Verbote nahm der Künstler den Auftrag der Nikolaikirche an, ein Denkmal zum Gedenken an den ehemaligen Priester Kristupas Čibiras, einen Kämpfer für Litauen, zu errichten, der in der Zwischenkriegszeit in Vilnius gelebt hatte. Die Skulptur war während der sowjetischen Besatzung ein besonderes Zentrum der litauischen Gedanken- und Glaubensfreiheit.

Während seines Studiums der Monumentalkunst vertiefte sich der Künstler intensiv in die Wissenschaft der menschlichen Anatomie, beschäftigte sich mit der Analyse der klassischen griechischen Kunst und der Kunst der Renaissance und war bereits damals als talentierter Maler bekannt. Daher schuf er die Skulptur des heiligen Christophorus völlig ohne Skizzen.

Die Komposition der Skulptur, die sich in der Šv. Mikalojaus Straße in der Nähe der Nikolaikirche befindet, ist komplex: Der Künstler stellte die Bewegung eines mächtigen Mannes dar, als würde er in mit entschiedenem Schritt gegen den Strom eines Flusses schreiten.

Kurze Geschichte

Die Granitskulptur „Der heilige Christophorus“ ist Kristupas Čibiras gewidmet, einem Priester, einem Kulturaktivisten aus der Vorkriegszeit, der im Krieg in der Nähe der Kirche getötet wurde und der die litauische Kultur und das Land sehr liebte.

Dieses Denkmal sollte in der Nähe des Grabes von Kristupas Čibiras auf dem Rasų-Friedhof errichtet werden, doch da die Erlaubnis nicht eingeholt wurde, wurde die Skulptur auf dem Kirchenhof aufgestellt. Das Denkmal zeigt den Schutzpatron von Vilnius, den Heiligen Christophorus, der ein Jesuskind über den Fluss trägt. Der Bildhauer sagte, er habe den Heiligen Christophorus so dargestellt, als schreite er gegen den Wind. In der Sowjetzeit schuf der Bildhauer damit eine Allegorie des freien Litauens. Zu der Zeit war es ein offensichtlicher Akt des Widerstands. Sogar das Wappen von Vilnius mit der Figur des Heiligen Christophorus war verboten. Dieses Denkmal führte dazu, dass der Künstlers aus dem Künstlerverband ausgestoßen wurde.

Die Legende erzählt, dass Christophorus zum Diener Gottes werden wollte und ihn überall suchte. Schließlich sagte ihm ein heiliger Einsiedler, dass Christophorus Christus dienen könne, indem er Menschen über einen schnellen und überfluteten Fluss befördere, dann würde sich ihm vielleicht Christus zeigen. Christophorus habe das getan. Eines Nachts wurde er von einem kleinen Jungen geweckt, der ihn bat, ihn über den Fluss zu tragen. Christophorus hob den Jungen hoch, setzte ihn auf seine eigenen Schultern und fing an, den Fluss zu überqueren. Da brach ein Sturm los, das Kind wurde immer schwerer und schwerer und beinahe wären sie ertrunken. Nachdem Christophorus das Kind sicher über den Fluss getragen und abgesetzt hatte, fragte er, wer er sei. Der Junge behauptete, Christus zu sein, der das Elend der ganzen Welt in seinen Händen trägt.

Adresse:
Šv. Mikalojaus g. 4A, VilniusGoogle Maps

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